Ist ein LED-Problem. Theoretisch (!!!) sterben die LED´s - im Gegensatz zu allen anderen Leuchtmitteln - ja nicht (unnützes Wissen dazu am Ende), sondern werden einfach nur immer schwächer. NICHT (!!!) beachtet wird dabei augenscheinlich die Tatsache, das die Lebensdauer des Treibers auch noch eine Rolle spielt. So erreichen Consumerprodukte der namhaften Hersteller nur 30.000 Stunden (unter Idealbedingungen) und Pro-Geräte aus den USA und Fernost schaffen aktuell jenseits der 100.000 Stunden bei jeweils gleicher Temperaturangabe.Generell würde Dir bei einem echten Vergleich nur die Lebensdauerkurve in Abhängigkeit von Temperatur und Strom des Leuchtenherstellers helfen, damit Du die Ausfallrate und Lichtverlust zu ein und demselben Zeitpunkt bestimmen kannst. Leuchtenhersteller und nicht LED-Hersteller deshalb, weil Letztere logischerweise die Einflussnahme vom Temperaturmanagement der fertigen Leuchte sowie die technischen Eigenschaften des Treibers (z.B. ob er den Strom mit höherer Lebensdauer nach oben fährt und die Lichtstärke zu halten) nicht kennen. Außerdem: die tatsächliche Umgebungstemperatur spielt hier auch noch mit und wird nur selten realistisch bewertet. Kurz und gut: Ohne eine solche Lebensdauerkurve hast Du keine Möglichkeit, einen echten Vergleich zu ziehen. Ich für meinen Teil bin der Meinung, es ist besser, generell von L70-Werten auszugehen und den Rest der Phantasie der jeweiligen Marketingabteilungen zu überlassen. Denn bei einer Lichtplanung muss mit einem realistischen Lichtstromverlust gerechnet werden. Wird er verringert, wirkt die Leuchte deutlich effizienter als sie vielleicht in Wirklichkeit wäre (L80/L90), was dann erst in ein paar Jahren auffallen würde. Wenn´s auffällt... wird der Lichtplaner/Elektrofirma und nicht der Hersteller heimgesucht
Da wir aber durch die junge LED-Technik noch keine langfristigen Erkenntnisse aus der Praxis zur tatsächlichen Lebensdauerentwicklung haben, ist es besser, konservativ zu denken. Selbiges würde ich auch zur "was ist besser"-Frage sagen. Von daher würde ich eher weniger Geld für L70 als mehr Geld für alles darüber ausgeben wollen. Wenn es um die Lebensdauer der reinen LED´s unter Standardbedingungen geht, tun sich die LED-Hersteller da nichts und die Werte sind ähnlich. Die Frage ist halt, was will uns ein Leuchtenhersteller und aus welchem Grund im Bezug auf seine vorgeblich um so vieles lebensfreudigere/effizientere Leuchte dazu erzählen.
Das unnütze Wissen:
Fixe Lebensdauerangaben bei konventionellen Leuchtmitteln... waren je nach Lesart ebenfalls "interpretierbar", weil z.B. bei Halogenmetalldampflampen der gelbe Riese und der blaue Riese völlig unterschiedliche Angaben dazu gemacht haben, da sie vor einigen Jahren jeweils andere Basiswerte für das Lebensdauerende genommen haben. Heißt: wieviel % der Leuchtmittel müssen nach einer Brenndauer von X ausgefallen sein, um das als Basis für die durchschnittliche Lebensdauerangabe anzugeben. Folglich macht es einen gewaltigen Unterschied, ob diese Angabe nach 50% der ausgefallen Leuchtmittel als statistisches Lebensdauerende genommen wird, oder ob es 10% sind (die 10% sind logischerweise schneller erreicht, als die 50%, woraus sich auch signifikante Unterschiede in der Lebensdauerangabe ergeben haben).
Fazit: Die Glaubwürdigkeit von Lebensdauerangaben war schon früher so zuverlässig wie heute